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NAEB 2315 am 7.8.2023
Wasserstoff soll der Energieträger der Zukunft werden. Doch über Kosten und Energieaufwand zur Erzeugung wird geschwiegen.
Die Eigenschaften von Wasserstoff und die Naturgesetze sind unabänderlich. Sie sind Grundlage für eine sinnvolle Verwendung. Die Behauptung, Wasserstoff sei klimaneutral, weil bei der Verbrennung nur Wasserdampf entstehe, ist eine Falschaussage. Wasserdampf steuert maßgebend das Wetter einschließlich der Erdtemperatur. Wasserstoff als Energieträger kann keine Statistik retten. Er könnte aber irdische Brennstoffe ersetzen, die praktisch unbegrenzt zur Verfügung stehen.
Behördliche Zuschüsse für Profiteure
Die Energieverluste und die Kosten für Gewinnung, Transport, Lagerung und Nutzung von Wasserstoff sind riesig. Sie werden von der Bundesregierung und den meisten Politikern ignoriert, die durch ihre ideologische Brille eine „Weltklimarettung“ im Auge haben. Dazu seien ambitionierte Maßnahmen erforderlich, heißt es. Dies ist die Umschreibung für den Weg zu einer unbezahlbaren und unsicheren Energieversorgung. Künftig soll Wasserstoff der Hauptenergieträger werden. Dazu werden jetzt Elektrolysepilotanlagen zur Erzeugung von Wasserstoff mit „grünem“ Strom behördlich finanziert, denn es finden sich keine privaten Investoren für diese utopische Energiepolitik. Stark unterstützt wird sie dagegen von den Profiteuren, die durch die behördlichen Hilfen hohe Gewinne einfahren. Dazu gehört auch Thyssen-Krupp. Dem Stahlkonzern wurde gerade ein Milliardenzuschuss zum Bau einer Wasserstoffdirektreduktionsanlage zur Gewinnung von Stahl durch den grünen Wirtschaftsminister Habeck zugesagt. Offen bleibt, woher der Wasserstoff kommen soll und welche Stahlkosten nach diesem Verfahren erwartet werden.
Zu wenig Windstrom und Solarstrom (Fakepower) für den Energiebedarf der BRD
Inzwischen wurde in den Ministerien ein wenig gerechnet. Die Strommenge für die Wasserstofferzeugung zur Deckung des gesamten Energiebedarfs in der BRD ist so riesig, dass sie niemals durch Wind und Sonne gewonnen werden kann. Die Fläche der BRD ist zu klein. So sollen nun 70 Prozent des Wasserstoffs mit Sonnenstrom in den wolkenarmen Wüstengebiete der Erde erzeugt und in die BRD verschifft werden.
Die Verluste beim Wasserstoffimport
Diese Idee könnte zu einem Nullsummenspiel werden. Das heißt, die gesamte Energie geht auf dem Weg zum Stromverbraucher verloren. Die Elektrolyse verbraucht bereits 40 Prozent. Die Chinesen geben für ihre Elektrolyseanlagen sogar 50% an. Hinzu kommen Verluste zur Aufbereitung des Wassers. Elektrolyse braucht Reinstwasser, das in den wasserarmen Wüsten durch Meerwasserentsalzung gewonnen werden müsste, zur Verflüssigung des Wasserstoffs (21 K = – 252 °C), Transport in Tankern für flüssigen Wasserstoff (23-faches Volumen von verflüssigtem Erdgas), Verdampfung, Transport und Lagerung in der BRD (dreifaches Gasvolumen von Erdgas). Nach Berechnungen des Stromverbraucherschutzes NAEB summieren sich die Verluste, bis der Wasserstoff den Verbraucher erreicht, auf mindestens 80 %. Siehe Tabelle.
Ammoniak ist keine Lösung
Es ist unwirtschaftlich, Wasserstoff wegen seines niedrigen Siedepunkts zu verflüssigen. In Wilhelmshaven, das sich für den Wasserstoffimport stark macht, werden daher Pläne geschmiedet, den Wasserstoff an Stickstoff zu Ammoniak (NH3) nach dem Haber-Bosch-Verfahren zu binden. Ammoniak siedet bei -33 °C und kann nach Verflüssigung mit vorhandenen Gastankern transportiert werden. Flüssiges Ammoniak hat einen Brennwert von 3,3 kWh/Liter und damit ein 3-mal höheres Transportvolumen als Benzin oder Diesel mit einem Brennwert von circa 10 kWh/Liter. Ammoniak kann direkt als Brenn- und Treibstoff verwendet werden. Doch die Verbrennung ist unvollständig. Die Abgase enthalten noch Ammoniak mit einem stechenden Geruch, der eine Abgasreinigung erfordert. Auch für die Ammoniak-Synthese geht viel Energie verloren. Das Verfahren läuft unter Druck bei etwa 400 °C. In Japan wurde ein Ammoniak-Speicher-Projekt bereits vor 2 Jahren wieder gestoppt.
Es gibt inzwischen glaubhafte Berechnungen, die Fachleute im Internet veröffentlicht haben, die die gesamten Energieverluste zur Erzeugung von Wasserstoff in der Sahara und in der arabischen Wüste bis hin zum Endverbraucher in der BRD ermittelt haben. Sie übertreffen die Stromerzeugung, wenn der Energieaufwand für Bau und Betrieb der notwendigen Anlagen eingerechnet wird. Die Idee, Energie aus der Sahara, an Wasserstoff gebunden, in der BRD zu nutzen, könnte folglich ein Nullsummenspiel werden. Tatsächlich werden bereits jetzt Fördermittel in gigantischem Ausmaß sowohl für diese Import-Konzeption ebenso wie auch für die Vorbereitung von Offshore-Windparks mit Wasserstoff-Erzeugung bereits in der Nordsee mit Pipeline-Anschluss an das künftige Wasserstoff-Pipeline-Netz getätigt.
Wasserstoffverluste und Versprödung durch Diffusion
Eine Eigenschaft des Wasserstoffs wurde bisher politisch ignoriert. Wasserstoff ist das leichteste Element mit dem geringsten Atomdurchmesser. Die kleinen Atome können durch Metalle und Kunststoffe diffundieren. Diffusion ist ein Platzwechsel von Atomen oder Molekülen durch Wärmeschwingungen. Diffusion ist ein langsamer Prozess. Er wird beschleunigt mit steigender Temperatur. Wasserstoff entweicht durch Diffusion aus unter Druck stehenden Gasleitungen und Tanks. Füllt man normale Autotanks für Gas mit Wasserstoff, ist die Hälfte in wenigen Wochen durch Diffusion verschwunden. Wie viel Wasserstoff bei der Lagerung in Salzkavernen durch Diffusion in den Salzstock verloren geht, ist unbekannt. Im Kavernenfeld Etzel bei Wilhelmshaven werden dazu erste Erprobungen durchgeführt. Die Lagerung in Salzkavernen ist aber schon fest geplant.
Kritisch wird es, wenn zwei diffundierende Wasserstoffatome in Gitterfehlstellen von Metallen zusammentreffen und sich zum H2-Molekül vereinigen. Das Molekül ist zu groß, um weiter zu diffundieren. Es blockiert Gleitebenen. Eine plastische Verformung ist unmöglich. Das Metall wird spröde und kann wie Glas brechen. Kommen in einer Fehlstelle mehrere Moleküle zusammen, bilden sie eine kleine Gasblase mit extrem hohem Druck, der zu inneren Spannungen bis hin zum Bruch führt. Es sind schon große Bauwerke durch Wasserstoff-Versprödung zusammengebrochen. Bei Transport und Lagerung muss auch die Wasserstoffversprödung berücksichtigt werden.
Energiekosten und Folgen
Über die Kosten der Energieversorgung mit Wasserstoff wird geschwiegen. Eine Zahl kann man sofort nennen: Wenn es stimmt, dass der gesamte Solarwüstenstrom bis zum Erreichen des Endverbrauchers aufgebraucht ist, steigt der Strompreis auf unendlich. Dieser Zustand ist unerreichbar, weil vorher die Lebensgrundlagen zusammenbrechen.
Sicher ist, dass Wasserstoff als Energieträger Strom massiv verteuert. Die noch vorhandene Industrie wird noch schneller abwandern oder ihre Betriebe noch schneller schließen. Die Energiekosten sind der Schlüssel zu einer prosperierenden Wirtschaft. Mit der derzeitigen grünen Energiepolitik steigender Preise in noch ungewisse Höhen gehen Arbeitsplätze und Industriebetriebe verloren. Der Niedergang läuft. Dank der grünen Energiepolitik wird die BRD deindustrialisiert.
NAEB-Forderung an die Politik zur Energieversorgung
1. Fakepower stoppen (Solarstrom, Windstrom, Biogas), keine Börsenvermarktung, kein EEG
2. RU-Energieversorgung wieder herstellen, weiterhin Erdgas- statt Wasserstoffwirtschaft
3. Kohle-KW Stopp beenden und KW ausbauen, heimische Förderung (BK- und StK) forcieren/reaktivieren
4. CO2-Abgabe beenden, ETS/nEHS/KTF auflösen – Klima- und Transformationsfonds“ (KTF)
5. GEG stoppen, statt Wärmepumpenpflicht 3. Wärmeschutzverordnung (1995, Kamin ~ Sicherheit)
6. E-Fuels stoppen, Elektromobilität nur für Nahverkehr propagieren
Begriffe: WSV~ Wärmeschutz-Verordnung, KW ~ Kraftwerk, StK ~ Steinkohle, GEG ~ Gebäude Energiegesetz (mit Irrweg Dämmpflicht-Wärmepumpe), ETS Emission Trading System, nEHS nationales Emissionshandels-System
Zukünftig, wenn Existenz gesichert (derzeit kontraproduktiv wegen Verzettelungsgefahr):
– Kernkraft-Werke
– Fracking + Horizontal-Drilling Technologie für heimisches Gas
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.de und www.NAEB.tv
[1] Bildquelle: NAEB
[2] https://www.naeb.info/Beitritt.htm
Warum Wasserstoff nicht unsere Rettung ist
26. März 2023 | Tom Bötticher
Ist Wasserstoff die Zukunft? Leider nicht so, wie es uns allen versprochen wird. Nach diesem Video wisst ihr, wie Wasserstoff wirklich funktioniert – und wie nicht. Es ist dringend Zeit, über die gasförmige „Hoffnung der Zukunft“ zu reden und Fehlvorstellungen aus dem Weg zu räumen. Für dieses Video wurde ich von Dario Broich, Doktorand an der Uni Kiel zum Thema Elektrokatalyse und Wasserstoff, beraten und redaktionell unterstützt.
Die Zerstörung der Wasserstoffstrategie
23. September 2021 | Andreas Schmitz
00:00 Intro
00:09 Worum gehts?
01:10 Widersprüche? Science vs. Politik
02:43 Was macht Wasserstoff so interessant?
03:45 Wie stellt man Wasserstoff her? Short.
05:24 Grüner, Blauer, Grauer Wasserstoff?
06:54 Wofür kann man Wasserstoff alles nutzen?
08:34 Wo ist dann das Problem? Klingt doch mega.
09:52 Sinn und Unsinn von Wasserstoff
13:32 Wer soll unser H 😉 produzieren? Etwa wir?
14:50 Wer liefert uns den Stoff?
15:57 Wie grün ist blau?
17:43 Wer profitiert noch?
18:59 Schmeiß die Kohle in H2 ?
20:00 Kohleausstieg 2038? Was sagt die Wissenschaft?
20:56 Parteiprogramme – Klimaranking des DiW
21:58 Meine ganz persönliche Bitte an euch
Bug im Video
29.500.000 Euros pro H2-Auto/Tankstelle ist Quatsch. Rechenfehler, war aber sowieso eher Spaß, da Tankstellen vermutlich wesentlich teurer sind als Autos. YouTube bietet keine Möglichkeit, das zu korrigieren oder einen Hinweis zu bringen. Falls jemand eine Lösung kennt, ich bin dankbar für Tipps.
Mein bisher aufwendigstes Video, es war unfassbar viel Arbeit und ich hoffe eine kontroverse Diskussion über dieses extrem wichtige Thema zu starten. Falls es euch nicht aufgefallen ist: Es gibt gewisse „Ähnlichkeiten“ zu Rezo. Ich möchte mit diesem Beitrag die unglaublich gute (und in meinen Augen sehr wichtige) Video Reihe von Rezo um ein weiteres wichtiges Thema erweitern. Es ist sehr schwer, sich vor ein so großes Publikum zu stellen und sich den sehr extremen Reaktionen entgegenzusetzen. Als Creator hat man da einen anderen Blick drauf und würdigt sowas wesentlich stärker, als es die meisten Zuschauer tun.
NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Heinrich Duepmann
Mühlenstr. 8a
14167 Berlin
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E-Mail: Heinrich.Duepmann@NAEB.info
Homepage: http://www.NAEB.de
Telefon: 05241 70 2908
Pressekontakt
Stromverbraucherschutz NAEB e.V.
Hans Kolpak
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