Die Stromversorgung wird immer unsicherer

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NAEB 2407 am 1. April 2024

Das Abschalten der Braunkohlekraftwerke zwischen Köln und Aachen verteuert den Strom weiter und führt zu Versorgungslücken. Stromausfälle rücken näher.

Die Rheinisch-Westfälischen-Elektrizitätswerke (RWE) haben über viele Jahrzehnte mit ihren Kraftwerken sicher und preiswert das Ruhrgebiet und größere Teile der BRD mit Strom versorgt. Energieträger war vor Ort gewonnene Braunkohle und Steinkohle. Mit dem Auslaufen der unrentablen Steinkohleförderung, weil Erdöl und Importkohle viel preiswerter waren, wurden die Steinkohlekraftwerke zunächst mit Importkohle weiter betrieben. Die Energiewende, die CO2-Emissionen verteufelt und mit teuren CO2-Zertifikaten die Stromerzeugung aus Kohle verteuert, verringerte die Rentabilität. So wurden die Steinkohlekraftwerke vorwiegend an einen tschechischen Investor verkauft und es wurde weltweit massiv in Windstromanlagen investiert. Damit konnte man sich auch als ergrünendes Energieunternehmen brüsten. Die Braunkohlekraftwerke, die den günstigsten Strom erzeugen, blieben bis heute bei RWE.

Gesicherte Leistung fehlt
Nun soll ein Teil der Braunkohlekraftwerke stillgelegt werden, wie es im Kohleausstiegsgesetz gefordert wird. Dazu gehören auch Kraftwerksblöcke, die als Notreserve in den letzten Jahren zur Stabilisierung des Stromnetzes wieder angefahren wurden. Für ein stabiles Netz wird 45 Prozent installierte Leistung aus Kraftwerken gebraucht. Die Kraftwerke können im energetisch ungünstigen Teillastbereich laufen, wenn über 55 Prozent Wind- und Solarstrom (Fakepower) eingespeist wird. Wichtig ist die Momentan-Reserve, die als Rotationsenergie in den großen Massen der Turbinen und Generatoren gespeichert ist. Sie bremst Netzschwankungen, bis Regelkraftwerke einspringen. Die Netzleistung schwankt zwischen 50 und 75 Gigawatt (GW). Mit der Abschaltung von mehr als 3 GW sicherer Leistung fehlen dann 9 Prozent zum Ausgleich des schwankenden und unregelbaren Windstroms und Solarstroms.

RWE verdient an „erneuerbaren Energien“ zweimal
Laut Presseberichten über die Jahreshauptversammlung hat RWE im letzten Jahr den Gewinn deutlich erhöht. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Markus Krebber hat dazu die Stromerzeugung aus Braunkohle nur wenig beigetragen. Die Gewinne würden im Wesentlichen aus den „erneuerbaren Energien“ und der Stromverteilung an die Kunden gespeist. Im Klartext dürfte das heißen: RWE verdient zweimal. Zunächst an den lukrativen Einspeisevergütungen aus den Fakepower-Anlagen, die vom Steuerzahler nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) subventioniert werden, dann aus dem Rückkauf des eingespeisten Stroms über die Börse zu viel geringeren Preisen. Bei Starkwind und Sonnenschein gibt es den Strom oft umsonst. Letztes Jahr wurde über mehr als 300 Stunden die Abnahme des Überschussstroms durch negative Börsenpreise vergütet.

Teure Netze
RWE kann die Netzstabilität ignorieren. Die Aufgabe haben die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz für Mitteldeutschland, Amprion für das erweiterte Ruhrgebiet, Tennet für die Mitte der BRD von der See bis nach Bayern und TransnetBW für Baden-Württemberg übernommen. Die Netzbetreiber sind zuständig für die Vergütung der Fakepower-Einspeisung und für die Netzstabilität. Sie haben Zugriff auf die Kohlekraftwerke und Gaskraftwerke zum Regeln der Netzleistung auf den Bedarf. Seit Beginn der vermeintlichen Energiewende sind die Regelkosten von 100 Millionen im Jahr auf 4.200 Millionen Euro gestiegen. Für jeden Einwohner sind das über 50 Euro Mehrkosten im Jahr. Mit der Abschaltung der Kohlekraftwerke steht immer weniger Regelleistung zur Verfügung, um immer mehr schwankende Fakepower im Netz zu stabilisieren. Das muss schiefgehen.

Der Bundesrechnungshof wird ignoriert
Der Bundesrechnungshof hat diese Entwicklung, die zum Zusammenbruch des Stromnetzes führen muss, im März 2024 scharf kritisiert. Doch das übersieht der zuständige Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck. Er bejubelt die Reduktion der CO2-Emissionen durch den Niedergang der deutschen Industrie als Erfolg seiner Politik. Gestützt wird er von dem Präsidenten der Bundesnetzagentur Klaus Müller und den Vorstandsvorsitzenden von RWE und E-on, die bei Bedarf sichere Leistung aus dem Ausland importieren wollen.

Die BRD wird noch mehr erpressbar
Das Abschalten der mit heimischer Braunkohle betriebenen Kraftwerke macht die BRD vollständig von importierten Kohlenwasserstoffbrennstoffen abhängig und damit beliebig erpressbar. Die Deindustrialisierung wird beschleunigt. Stromimporte mit gesicherter Leistung aus den Nachbarländern werden unsicherer, weil auch die EU die Kohlenwasserstoffbrennstoffe verdammt. Der weitere Ausbau von Fakepower-Anlagen lässt die Stromkosten steigen und schwächt das Stromnetz bis zum Zusammenbruch. Trotz der Warnung des Bundesrechnungshofes wollen alle Bundestagsparteien bis auf die AfD die Energiewende zur Weltklimarettung weitertreiben. Muss erst ein tagelanger Stromausfall die Politiker zu der Einsicht bringen, dass das Land noch Jahrzehnte auf die Kohlenwasserstoffbrennstoffe angewiesen ist?

Die heimischen Braunkohlekraftwerke müssen ausgebaut statt stillgelegt werden. Die Steinkohlekraftwerke müssen als preiswerte Stromerzeuger mit gesicherter Leistung weiter betrieben werden. Kohle ist weltweit in großen Mengen verfügbar. Die Erpressbarkeit verringert sich. Und Kohle kann problemlos im Freien auf Halde gelagert werden. Ist das den Politikern unbekannt?

Die Forderungen des Stromverbraucherschutzes NAEB
1. Klimawandel hinnehmen: EE-Strom aus Sonne, Wind und Biogas samt EEG beenden
2. Nord-Stream reparieren, weiterhin Erdgas statt Wasserstoff (H2) nutzen
3. Weiterhin Kohlestrom nutzen, Kraftwerke reaktivieren, keine CO2-Langzeitspeicherung
4. CO2-Abgabe beenden, Klimaschutzgesetz aussetzen, Klimafonds und Transformationsfonds auflösen
5. kein Heizungsverbot, kein Wärmepumpenzwang, Wärmeschutzverordnung von 1995
6. E-Autos und Bio-Fuels stoppen
Diese sechs Aktionen gegen Ampel und CDU/CSU per AfD durchsetzen

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.de und www.NAEB.tv

[1] Bildquelle: Bildschirmkopie-Video-von-kitchen-news
[2] https://www.naeb.info/Beitritt.htm

Habeck und das Prinzip Hoffnung bei der Stromversorgung
29. März 2024 | kitchen news
„Der Kohleausstieg nimmt endlich wieder Fahrt auf und beginnt mit der Abschaltung der CO2-intensivsten, mit den dreckigsten Kraftwerken! Konkret: Am Ostermontag schalten wir 15 Braun- und Steinkohlekraftwerksblöcke ab! Es gehen 7 Braunkohleblöcke, darunter 5 im Rheinland und 2 in der Lausitz vom Netz. In der Lausitz werden die Kraftwerksblöcke Jänschwalde E und F runtergefahren, im Rheinland Neurath C, D und E sowie Niederaußem E und F. Zudem werden im ganzen Bundesgebiet mehrere Steinkohlekraftwerke stillgelegt.“

So schreibt dies Kathrin Henneberger, Mitglied des Bundestages und grüne Politikerin. Tja und da hört es dann auch schon wieder auf, denn wie dies kompensiert werden soll, das ignoriert die Gute. Auch Wirtschaftsminister Habeck lässt bisher noch offen, wie denn nun genau die zusätzlichen (!) Gaskraftwerke bis 2038 an den Start gegen sollen, um den Kohleausstieg auch wirklich forcieren zu können. Denn bisher befinden sich diese ungeplant, da es hier auch an Investoren fehlt, die diese Gaskraftwerke betreiben wollen.

Habeck will die Energieversorgung endgültig zerstören
21. März 2024 | Meinung24-7
Bei der sogenannten Energiewende-Konferenz verkündete Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am 19. März 2024 in Berlin: »Die Energieversorgung ist in jeder Hinsicht sicher.« Die Energiekrise sei damit offiziell beendet. Das kann jedoch nur jemand behaupten, der offenkundig völlig von der Wirklichkeit entkoppelt ist. Jeder Selbstdenker weiß hingegen, dass in der Wirklichkeit die Energieversorgung so unsicher ist wie nie zuvor. Erst kürzlich hatte der Bundesrechnungshof festgestellt, dass die Versorgungssicherheit der BRD gefährdet sei. Eine »sichere« Energieversorgung gibt es also nur in der Phantasie des Robert Habeck.

Unsere Stromnetze sind im STRESSMODUS: Warum ist die Lage so angespannt? | Energietechnik #2
6. November 2022 | Elektrotechnik einf
Unsere elektrische Energieversorgung ist derzeit in einem außergewöhnlich heftigen Stressmodus – warum ist das so? Zum einen steigen die Anforderungen aufgrund der Entwicklungen der letzen 20 Jahre: Vom Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Abschalten der Kernkraftwerke bis zum gleichzeitig schleppenden Netzausbau. Zum anderen gibt es aktuell diverse Faktoren, die eine zusätzliche Belastung für einen stabilen Netzbetrieb darstellen – welche das sind erfährst du in diesem Video!

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