Parkinson in jungen Jahren: Verlaufsform bestimmt individuelles Therapiekonzept

Auf diesen Umstand weist die Selbsthilfeinitiative „Parkinson in jedem Alter“ aufmerksam und unterstreicht die Notwendigkeit der genaueren Bestimmung des Krankheitstypus: „Gerade, wenn es sich um eine von Tremor (Zittern) dominierte Variante handelt, bedarf es einer anderen Herangehensweise als bei einem wesentlich durch Rigor (Muskelsteifigkeit) und Bradykniese (Bewegungsverlangsamung) geprägtem Erscheinungsbild“, so der Leiter des ehrenamtlichen Angebots, Dennis Riehle (Konstanz), der selbst mit 35 Jahren erkrankt ist und weiß, dass es auf einen multimodalen Ansatz ankommt, der neben der medikamentösen Betreuung auch eine psychosoziale Unterstützung, Ergo-, Logo- und Physiotherapie, Ernährungsberatung, Edukation und die Begleitung der Angehörigen vorsieht. Denn Parkinson hat in aller Regel Einfluss auf die gesamte Familie: „Bei einer so gravierenden und chronischen Erkrankung steht man vor vielen Herausforderungen. Insbesondere, wenn die Diagnose noch in jüngeren Jahren gestellt wird, müssen viele Lebensplanungen und Träume über Bord geworfen werden und die Annahme der Krankheit gestaltet sich mental schwierig. Durch die Gabe von Dopamin kann man heute bereits symptomatisch gut ansetzen, dennoch erhoffen wir uns als Betroffene natürlich auch weiterhin Durchbrüche in der Forschung, die möglicherweise auch ursächliche Behandlungsansätze hervorbringen“, sagt der Sozialberater.

Wenn sich der Parkinson in der bekannten Zittrigkeit äußert, können oftmals Stressreduktion und Verhaltenstherapie Linderung bringen. Dagegen sind Krankengymnastik und Bewegungstherapie bei einer durch Starre und in einer Herabsetzung der psychomotorischen Verläufe gekennzeichneten Ausprägung wesentlich: „Nicht zuletzt heißt es, die Mobilität trotz der Einschränkungen aufrechtzuerhalten und mit den Angeboten der Schmerztherapie und des Gleichgewichtstrainings zu verbessern. Betroffene und ihr Umfeld wissen zudem Sozialberatung und den Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten zu schätzen, denn nicht selten stellen sich auch ganz existenzielle, finanzielle Fragen. Überdies geben wir den Hilfesuchenden auch mit auf den Weg, eine Bestimmung der Mikronährstoffe vornehmen zu lassen und weitere niederschwellige Angebote zu nutzen, die die Lebensqualität verbessern können. Ob nun Lichtbehandlung, Sprach- und Stimmförderung oder Musik- und Kunsttherapie – diese Optionen sollten genutzt werden, um die Bewegungsstörung auch seelisch verarbeiten zu können. Gleichzeitig kommt es im Laufe der Erkrankung aber auch zu einem derart gravierenden Fortschreiten der Symptome, dass konventionelle Maßnahmen nicht mehr ausreichen. In seltenen Fällen wird dann eine neurochirurgische Intervention durch „Tiefe Hirnstimulation“ nötig. Auch in diesem Bereich begleiten wir die die Erkrankten, denn der Eingriff bedarf durchaus Aufklärung, Überwindung und viel Vertrauen. Und da ist es heilsam, sich mit denjenigen zu besprechen, die solch eine Prozedur bereits hinter sich haben“, erklärt Riehle abschließend.

Die kostenlose Beratung der Selbsthilfeinitiative ist überregional unter www.selbsthilfe-riehle.de erreichbar.

Hinweis: Diese Pressemitteilung darf – auch auszugsweise – unter Wahrung des Sinngehalts und Erwähnung des Urhebers veröffentlicht werden.

Ehrenamtliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dennis Riehle
Dennis Riehle
Martin-Schleyer-Str. 27

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